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Geschichte

Die Geschichte der Sportgemeinschaft

Schon das Gründungsdatum unseres Vereins deutet daraufhin, dass hier ein besonderer Verein entstehen sollte. Am 01.01.1960 trafen sich im Gasthaus Wille in Holtensen (heute ein Göttinger Stadtteil) 4 Frauen und 8 Männer um einen neuen Verein zu gründen. Nach gerade einmal 90 Minuten hatte man sich auf den Vereinsnamen, den Zweck und Inhalt des Vereins und auf einen ersten Vorstand geeinigt. Kegeln und Schießen waren die ersten Sportarten, die Vereinsfarben wurden festgelegt und sollten im Vereinsnamen enthalten sein und auch der damals in der Entwicklung stehende junge Göttinger Ortsteil Hagenberg sollte hier vorkommen. So war die SG Grün-Weiß Hagenberg geboren. Im Gründungsprotokoll wurde festgehalten, dass der Jugend die Möglichkeit gegeben werden sollte, ihre Freizeit sinnvoll und sportlich zu gestalten. Dieses ist auch nach nun fast 50 Jahren immer noch eine unserer wichtigsten Aufgaben.

 

Max Briegert wurde auf der Gründungsversammlung als erster 1.Vorsitzender gewählt und behielt dieses Posten bis 1967. Nur bei einer krankheitsbedingten Unterbrechung wurde er durch Werner Bauer vertreten. 1967 folgte dann ein weiterer Gründungsvater und prägendes Mitglied auf dem Stuhl des 1.Vorsitzenden. Albert Hacke übte diese Position bis 1970 aus. In den Niederschriften der ersten 10 Jahre stößt man immer wieder auf die Namen Erich Jaworski, Heine Lange oder Richard Grossert, die mit den bereits genannten Mitgliedern den Verein in den Gründungsjahren geprägt haben. In diesen Jahren erweiterte sich der Verein auch um folgende Sportarten: 1961 Turnen, 1962 Fußball. Heute stellen diese beiden Abteilungen rund 80 % der Mitglieder.

 

Am 10.Januar 1970 übernahm dann Hans Jenne den Vorsitz der Sportgemeinschaft und lenkte 30 Jahre die Geschicke des Vereins. Unter seiner Führung wuchs der Verein schnell und ständig und hatte in einigen Jahren über 600 Mitglieder. Viele bedeutende Ereignisse wurden in diesen 30 Jahren begangen. Als besonderes Ereignis sei hier das 25-jährige Jubiläum erwähnt. Am 01.Januar 1985 weihte man die neuen Vereinsräume in den umgebauten Klassenräumen der Hagenbergschule ein. Hier hatte der Verein nun seine endgültige Heimat gefunden. Der Umbau der Klassenräume erfolgte in Eigenarbeit, zahlreiche Mitglieder hatten hieran Anteil. Ein besonderer Dank gilt hier dem damaligen Ratsherrn und noch heutiges Grün-Weiß-Mitglied Karl Wille, der bei der Stadt Göttingen den Weg für unser Vereinsheim freiräumte. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Vereins, war der Bau des Sportplatzes an der Hagenbergschule. Hier berichtet Hans Jenne Folgendes:

 

"Den Sportplatz an der Hagenbergschule hat auch unsere Sportgemeinschaft gebaut. Hier ist insbesondere die Turnabteilung zu nennen, zu der damals auch eine Leichtathletik-Gruppe gehörte. Diese Gruppe (zu nennen sind hier insbes. die Sportkameraden Heil, Herbert Wendrich, Richard Grossert und Walter Simuleit) hat 1967 mit der Planierung der Laufbahn angefangen und dann den Platz in Angriff genommen. Die Arbeiten wurden mit einer Planierraupe durchgeführt, die die Hauptkasse bezahlt hat. Die Erdarbeiten für die Drainierung des Platzes sind mit Schaufel und Hacke von unseren Mitgliedern durchgeführt, auch die Kosten für Rohre und Drainagekies sind von der Hauptkasse bezahlt worden. Eingesät ist der Platz dann mit den Außenanlagen der Schule. Zu Beginn der Arbeiten wurde auch Verbindung mit dem damaligen Schul- und Sportausschuss aufgenommen, aber unterstützt wurden wir nicht. Herr Ratsherr Dorpmund hat einen Kostenbeitrag von DM 20,00 geleistet. Wie der Platz in Betrieb genommen wurde, bekam ich vom damaligen Oberstadtdirektor Busch einen Rüffel, das wir ohne Wissen der Stadt den Platz gebaut und diesen zur Pflege der Stadt untergeschoben haben. Wir bekamen aber trotzdem zur Einweihung des Platzes am 29. August 1971, 3 Fußbälle vom Vorsitzenden des Sportausschusses Herrn Eckold überreicht. Ohne unser Engagement wäre an der Stelle wo heute Sportplatz ist nur eine abschüssige Wiese."

 

Im Jahr 2009 wurde das Gelände durch ein DFB-Minispielfeld erweitert, welches täglich von vielen Kinder und Jugendlichen genutzt wird.

 

 
Aber auch in anderen sportlichen Bereichen wurde etwas bewegt. 1974 wurde die Tischtennisabteilung gegründet, 1975 folgten die Handballer. Die Handballer konnten sich leider nicht auf Dauer bei Grün-Weiß behaupten. Nach guten Ansätzen und Erfolgen in den Anfangsjahren wurde diese Abteilung in den achtziger Jahren wieder aufgelöst.

 

In den neunziger Jahren wurde ein Schwerpunkt auf die Aussiedlerintegration gelegt. 1990 erhielten wir hierfür die bedeutende Fritz-Wildung-Plakette, die für besonders gute Integrationsarbeit bundesweit verliehen wird. In den folgenden Jahren waren wir wiederholt Stützpunktverein des LSB-Niedersachsen. Dieses ist zwar aktuell nicht mehr der Fall, die Arbeit an der Integration von Aussiedler und Ausländern wird aber nach wie vor intensiv betrieben.

 

Sportliche Erfolge wurden in den Jahren seit 1960 natürlich reichlich erzielt. Besondere Erwähnung verdienen hier die Kegler mit zahlreichen Teilnahmen an Deutschen und Landesmeisterschaften. 2012 wurde unser Mitglied Klaus-Jürgen Müller sogar Deutscher Meister der Kegler auf Drei-Bahnen. Schützen und die Tischtennismannschaften kämpften jahrelang auf Bezirksebene um Punkte und die Fußballabteilung ist für ihre zahlreichen Talente bekannt und spielte mit der 1.Mannschaft in den Spielzeiten 2015/16 und 16/17 erstmalig in der Bezirksliga. Seit 2010 kooperiert die Fußballjugend mit dem TSV Holtensen, GW Elliehausen und dem SV Esebeck im JFV West. Die Aufbauarbeit für die Talentschmiede der Fußballer nimmt intern die Turnabteilung mit ihrem erfolgreichen Kinderturnen vor. In den siebziger und achtziger Jahren stellte die Turnabteilung mit ihrer Tanzgruppe auch während des Karnevals in Göttingen die Prinzengarde. Heute ist sie mit Abstand die größte Abteilung mit einem vielfältigen Angebot. Dieses nur ein kleiner Auszug aus der sportlichen Erfolgsgeschichte.  

 

Der Verein präsentiert sich seit nun fast 30 Jahren durch seine Vereinszeitung, die jährlich dreimal auf dem Holtenser Berg und Hagenberg verteilt wird.

 

Seit dem Jahr 2000 bekleidet Uwe Richter das Amt des 1.Vorsitzenden. Ihm zur Seite steht ein gemischtes Vorstandsteam aus erfahrenden sowie jungen tatendurstigen Mitgliedern. In den letzten 20 Jahren hat sich der Vorstand bemüht, den immer schnelleren Ansprüchen an einen Sportverein gerecht zu werden. Es besteht ein ständiger Akt der Veränderung. Viele Sportangebote die es früher gab, sind nicht mehr gefragt, dafür gibt es neue trendige Sportarten. Ob Badminton, Fitnessangebote, Walking... alles findet man bei Grün-Weiß. In dieser Zeit fanden viele neue Mitglieder den Weg in unsere Sportgemeinschaft, aber auch viele verließen sie wieder. In der heutigen Zeit die Mitglieder dauerhaft an den Verein zu binden erfordert viel Einsatz. Dieses ist u.a. durch die Abteilungsleitungen, die teilweise schon seit über 20 Jahren für die Sportgemeinschaft aktiv sind, gewährleistet. Neben dem vielen neuen Sportarten haben sich aber auch unsere beiden Gründungssportarten, Kegeln und Schießen, gehalten und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.

 

2015 kam mit der Flüchtlingswelle eine neue große Herausforderung auf den Verein zu. Doch der Vorstand stellte sich dieser Aufgabe. In unmittelbarer Nähe unserer Sportanlagen entstand ein großes Flüchtlingsheim. Der Verein ergriff die Initiative und gründete noch vor dem ersten Spatenstich den RT-Europaallee. Diese Gruppe setzte sich folgende Aufgabe: Beim „Runden Tisch Europaallee„ handelt es sich um eine Bürgerinitiative von Menschen für Menschen aus den Göttinger Stadtteilen Hagenberg, Holtenser Berg, Holtensen und Umgebung, die sich privat, aus Vereinen und Kirchengemeinden heraus für die Flüchtlinge und ein gemeinsames Zusammenleben engagieren möchten.

 

Durch dieses Moto gelang es, ein friedliches Miteinander zwischen den neuen und alten Bewohnern unserer Stadtteile zu schaffen. Für dieses Bemühen wurde unsere Sportgemeinschaft im Februar 2019 mit der Sportplakete der Stadt Göttingen ausgezeichnet.

 

In den letzten Jahren wurde ein umfangreiches Netzwerk ausgebaut. Wir sind aktiv und kooperieren mit dem nachbarschaftszentrum Holtenser Berg, den Kirchengemeinden Bethlehem und Frieden, dem Bürgerstammtisch Holtenser Berg, Bonveno (Betreuungsgesellschaft der Wohnanlage in der Europaallee) und den Beteiligten an der Weststadtkonferenz. Damit zeigt der Verein, dass er sich seiner gesellschaftlichen Aufgabe, die inzwischen weit über den sportlichen Bereich hinausgeht, sehr bewusst ist.

 

2020 wollten wir unser 60. jähriges Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen feiern und zeigen, dass unsere Sportgemeinschaft noch lange nicht in "Rente" geht. Doch dann kam Corona und auch unser Verein durchlief eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte. 

 

In dem kurzen Rückblick auf unsere Geschichte ist nur jeweils der 1.Vorsitzende erwähnt. Ohne die vielen weiteren Vorstandsmitglieder und die noch zahlreicheren ehrenamtlichen Helfern und Übungsleitern könnte unsere Sportgemeinschaft mit teilweise über 500 Mitgliedern aber nicht seinen besonderen Platz in der Göttinger Sportlandschaft einnehmen. Ihnen allen sei ein besonderer Dank für die letzten 62 Jahre ausgesprochen.